Pionierarbeit auf dem Weg zum Netto-Nullpunkt: Dekarbonisierung der Wärme in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie

10. April 2024 von Jürgen Ritzek
Pionierarbeit auf dem Weg zum Netto-Nullpunkt: Dekarbonisierung der Wärme in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie

Zusammenfassung

Die britische Regierung will den Lebensmittel- und Getränkesektor bis zum Jahr 2050 dekarbonisieren und strebt eine Netto-Null-Emission an. Dazu wurde 2015 ein Fahrplan aufgestellt, der eine Reduzierung der Emissionen um 60-80 % gegenüber 2012 vorsieht. Der Sektor, der 2012 9,5 Millionen Tonnen CO2 produzierte, steht vor Herausforderungen bei der Dekarbonisierung der Wärmeerzeugung, einer der wichtigsten Emissionsquellen. Szenarien, die von einem "Business-as-usual"-Szenario ausgehen, prognostizieren bis 2050 nur minimale Reduktionen ohne signifikante Eingriffe, da der Sektor in hohem Maße auf Erdgas für die Heizung angewiesen ist. Zu den Übergangsoptionen gehören die Modifizierung von direkt befeuerten Anlagen oder die Weiterentwicklung von indirekten Heiztechnologien, die jedoch durch Hindernisse wie Kosten, technologische Reife und das regulatorische Umfeld behindert werden.

 

Die Bemühungen zur Dekarbonisierung umfassen eine Mischung aus aktuellen und neuen Technologien, die Umstellung auf Biogas, Wasserstoff oder Strom für direkt befeuerte Anlagen und die Nutzung der Wärmepumpentechnologie für indirekte Systeme. Die Nutzung des Maxtech-Potenzials wird jedoch durch praktische Herausforderungen behindert. Die PESTLE-Analyse weist auf finanzielle, technische und politische Hindernisse hin, die auf die Notwendigkeit branchenspezifischer Strategien, kooperativer Governance und verbesserter Finanzierung hinweisen, um die Dekarbonisierungsziele zu erreichen. Eine solide Zusammenarbeit zwischen den Sektoren und der Industrie ist von entscheidender Bedeutung, um den Übergang zu nachhaltigen Heizlösungen zu erleichtern.

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Pionierarbeit auf dem Weg zum Netto-Nullpunkt: Dekarbonisierung der Wärme in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie

Sich entwickelnde Klimaziele und die Hitze-Herausforderung

Im Jahr 2015 veröffentlichte die britische Regierung einen Fahrplan für die Dekarbonisierung des Lebensmittel- und Getränkesektors. Darin wird eine potenzielle Verringerung der Emissionen aus dem Strom- und Wärmeverbrauch um 60-80 % gegenüber dem Stand von 2012 hervorgehoben, wenn die Projekte über den "business as usual" hinausgehen. Der Sektor, der im Jahr 2012 rund 9,5 Millionen Tonnen CO2 emittierte, hat mit dem Netto-Null-Ziel bis 2050 eine deutliche Verschiebung der staatlichen Ambitionen erfahren. Der Übergang zur Dekarbonisierung der Wärme, einer wichtigen Komponente der Emissionen des Sektors, ist jedoch noch weitgehend undefiniert und erfordert gezielte Strategien und Maßnahmen, die über die Dekarbonisierung der Elektrizität hinausgehen.

 

Dekarbonisierungskurs und Realitäten

Die Business-as-usual-Projektionen bis 2050 gehen von begrenzten Emissionssenkungen ohne wesentliche Eingriffe aus. Der Teilsektor der Fernheizkraftwerke, der in erster Linie Erdgas für die Wärmeerzeugung nutzt, ist auf einen langsamen Übergang mit einer möglichen Integration von Biomasse und Wasserstoff in das Gasnetz eingestellt. Die Dekarbonisierungsoptionen reichen von Änderungen an direkt befeuerten Anlagen bis hin zu Fortschritten bei der indirekten Beheizung. Hindernisse wie Kosten, technologische Bereitschaft und rechtliche Rahmenbedingungen behindern jedoch eine breite Umsetzung.

 

Innovation und Technologie bei der Dekarbonisierung von Wärme

Dekarbonisierungspfade beinhalten eine Mischung aus bestehenden und neuen Technologien. Direkt befeuerte Anlagen wie Öfen und Heizkessel könnten auf Biogas, Wasserstoff oder Strom umgestellt werden, während indirekte Systeme von Innovationen bei Wärmepumpen und alternativen Brennstoffquellen profitieren. Das Erreichen des "Maxtech"-Potenzials - ein Zustand, in dem alle Altgeräte durch die kohlenstoffärmsten Lösungen ersetzt werden - steht jedoch vor erheblichen praktischen Herausforderungen.

 

Überwindung von Hindernissen und Ermöglichung von Fortschritt

Die PESTLE-Analyse zeigt vielschichtige Hindernisse auf, darunter finanzielle, technische und politische Einschränkungen. Um das realistische Dekarbonisierungspotenzial auszuschöpfen, sind sektorspezifische Strategien wie die Unterstützung des Technologiewandels, Wissensaustausch und politische Anpassungen von entscheidender Bedeutung. Die Zusammenarbeit zwischen Regierung und Industrie und solide Finanzierungssysteme sind für die Beschleunigung dieses Übergangs unerlässlich.

 

Um das vollständige Dokument zu lesen, klicken Sie bitte hier.

www.fdf.org.uk/globalassets/resources/publications/fdf-slr-report-decarbonising-heat-to-net-zero.pdf

 

Mehr darüber, warum dies für das EENOVA-Projekt wichtig ist, erfahren Sie hier.

eenova-project.eu

 


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