Energieeffizienz im Rampenlicht der HM17

09. Februar 2017 von Hannover Messe
Energieeffizienz im Rampenlicht der HM17

Zusammenfassung

Energy auf der HANNOVER MESSE wird es wieder zahlreiche Unternehmen geben, die Energieeffizienz demonstrieren. Die Glen Dimplex Deutschland GmbH bietet Heiz- und Kühlsysteme von der Wärmepumpe für den Haushalt bis zur Industrieanlage an. Mit "Energieeffizienz 360" soll das Bewusstsein für Energiefragen in der Industrie geschärft werden. Entscheidend für den Erfolg solcher Systeme ist die Erfassung, Visualisierung und Analyse von Energiedaten mit Bezug zu den zugrunde liegenden Produktionsdaten. Energieeffizienz darf kein Selbstzweck sein, sagt Stefan Kapferer, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BD)

Als Alternativen zur Regulierung nennt er verschiedene große Fortschritte in den letzten 25 Jahren, die ohne große gesetzgeberische Eingriffe erreicht wurden: "Zwischen 1991 und 2015 hat sich die Energieproduktivität Deutschlands - also das Verhältnis von Wirtschaftsleistung zu Energieverbrauch - um knapp 50 Prozent verbessert." "Ein schwerfälliger Ansatz bei der Regulierung der Energieeffizienz könnte das Wachstum der europäischen Wirtschaft abwürgen.

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Energieeffizienz im Rampenlicht der HM17

Mehr Wachstum für weniger Energieverbrauch?

Energieeffizienz kann es möglich machen. Auf der Energy der HANNOVER MESSE gibt es auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Unternehmen, die genau das zeigen.

Eines dieser Unternehmen ist die Glen Dimplex Deutschland GmbH. Die deutsche Tochtergesellschaft der internationalen Glen Dimplex Group liefert Heiz- und Kühlsysteme von der Hauswärmepumpe bis zur Industrieanlage. Sigmund Perner, Director Marketing Communications, skizziert den Standpunkt des Unternehmens zum Thema Energieeffizienz: "Als Industrie müssen wir mehr tun, um die Nutzung von Heizung und Kühlung zu integrieren. Im Moment sind diese Systeme eher noch getrennt. Aber durch ihre Integration mit Hilfe intelligenter Temperaturmanagementsysteme können wir große Kosteneinsparungen für industrielle Anwender erzielen." Perner weist auch darauf hin, dass in den nächsten Jahren noch viel zu tun ist, um die Einhaltung des bevorstehenden Verbots umweltschädlicher Kältemittel sicherzustellen.

Heizen und Kühlen sind nicht die einzigen Bereiche, in denen Effizienzgewinne möglich sind. Auch in fast allen anderen Bereichen der Produktion gibt es Verbesserungspotenzial. Zugegebenermaßen ist es manchmal schwierig, diese Gewinne zu realisieren, da die derzeit relativ niedrigen Ölpreise ein Hindernis für die Sicherstellung großer Investitionen in energiesparende Technologien darstellen. Ein Teil des Problems ist jedoch das Bewusstsein, oder besser gesagt, das fehlende Bewusstsein. Deshalb haben sich in Deutschland Unternehmen aus den unterschiedlichsten Bereichen zur Initiative "Energieeffizienz 360" zusammengeschlossen, um das Bewusstsein für Energiefragen in der Industrie zu schärfen. Der Initiative gehören die Glen Dimplex Deutschland GmbH, die Kaeser Kompressoren SE (Druckluftsysteme), Neuenhauser (LED-Technik, Beleuchtung) und Gildemeister (Energieeffizienzberatung) an. Ziel der Initiative ist es zum einen, die enormen Möglichkeiten der effizienzsteigernden technischen Optimierung im industriellen Kontext aufzuzeigen. Zum anderen soll das Bewusstsein dafür geschärft werden, dass die einzelnen Teile des Energieparadigmas durch die fortschreitende Digitalisierung integriert und damit effizienter betrieben und gesteuert werden können.

Um diese Integration zu erreichen, bedarf es gut durchdachter datengesteuerter Energiemanagementsysteme. Der Erfolg solcher Systeme hängt von der Erfassung, Visualisierung und Analyse von Energiedaten mit Bezug auf die zugrunde liegenden Produktionsdaten ab. "Es geht darum zu erfassen, wie viel Energie wann und wo verbraucht wird", erklärt Karsten Reese, Geschäftsführer der IngSoft GmbH, die auf der Energy in Halle 12 am Stand der Digital Energy ausstellt. Die IngSoft GmbH entwickelt Software für integriertes Energiemanagement. "Die Produktinnovation, die wir vorstellen, betrifft eine Softwarelösung, die mit Hilfe von automatisierten Algorithmen Muster unter Tausenden von Energielastprofilen erkennt", erklärt Reese, der das wachsende Interesse an Energietransparenz bei Industrieunternehmen begrüßt.

Transparenz braucht natürlich gute Daten, und dafür braucht man genaue, intelligente Messtechnik, wie sie die Janitza electronics GmbH auf der Energy vorstellt. Zu den Kernfunktionen der Janitza-Messtechnik gehören die Spannungsqualitätsbestimmung, die Differenzstrommessung und die Differenzstromerfassung. Diese Themen Integration, Messung und Energieeffizienz werden sicherlich auch auf der diesjährigen Energy zu den Themen gehören, die Fachbesucher und Experten in den Foren und an den Ausstellerständen intensiv diskutieren werden. Im Mittelpunkt stehen dabei Energiemanagement-Lösungen, die helfen, die Betriebskosten von Anlagen zu senken und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.

Anbieter von Technologien zur Steigerung der Energieeffizienz verzeichnen eine steigende Nachfrage aus der Fertigungsindustrie. Das liegt sicherlich zum Teil an der kürzlich in einigen Ländern, darunter auch Deutschland, per EU-Gesetz eingeführten Pflicht zur Energieauditierung, aber auch an der Welle der Digitalisierung, die praktisch alle Fertigungsprozesse erfasst.

Unabhängig von der Form und der Motivation muss jedes Energieeffizienzprojekt im heutigen Wettbewerbsmarkt wirtschaftlich sinnvoll sein. "Energieeffizienz sollte kein Selbstzweck sein. Die Verbesserung der Energieeffizienz in der gesamten Produktions- und Lieferkette funktioniert nur, wenn die einzelnen Nutzer, Eigentümer und Investoren in der Kette einen konkreten Nutzen darin sehen", sagt Stefan Kapferer, Vorsitzender der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). "Ein schwerfälliger Ansatz bei der Regulierung der Energieeffizienz könnte das Wachstum der europäischen Wirtschaft ausbremsen. Sie könnte auch zu einem erhöhten bürokratischen Aufwand führen und sehr kostspielig in der Verwaltung sein. Und das würde die öffentliche Akzeptanz von Energieeffizienzprogrammen untergraben", warnt Kapferer. Als Alternativen zur Regulierung führt er verschiedene große Fortschritte in den letzten 25 Jahren an, die seiner Meinung nach ohne größere gesetzgeberische Eingriffe erreicht wurden: "Zwischen 1991 und 2015 hat sich die Energieproduktivität - also das Verhältnis von Wirtschaftsleistung zu Energieverbrauch - in Deutschland um knapp 50 Prozent verbessert."

Ursprünglich veröffentlicht auf der Hannover Messe

 


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